Das 64’er Magazin wird 40!

Bevor ich damals (1985) meinen eigenen C64-Brotkasten real in Händen halten durfte, hatte ich bereits einige Ausgaben des inzwischen legendären 64’er Magazins aus dem Markt&Technik-Verlag gelesen. Am 20. März 2024 jährte sich nun die Veröffentlichung der Erstausgabe zum 40ten Mal: Herzlichen Glückwunsch an eines der prägenden Zeitschriften aus meiner Jugend!

Und nun, nach 40 Jahren, werden die damaligen ersten Ausgaben erneut veröffentlicht. Diesmal jedoch – ganz auf der Höhe der Zeit – online im Internet und als PDF-Download.

Da werden sicher beim einen oder anderen Erinnerungen wach! TV-Sendungen, Bücher, aber vor allem Magazine waren in unserer Jugend die einzigen Möglichkeiten, um uns über die neue, aufregende Technik der Homecomputer zu informieren. Neuigkeiten wurden zu unserer Zeit in den 1980er Jahren entweder auf dem Schulhof getauscht, oder sie wurden aus den Computer Magazinen bezogen. Heute unvorstellbar, wo Informationen und Antworten auf Fragen meist nur einen Klick entfernt liegen!

Das 64’er Magazin war damals zwar nicht das erste und einzige Magazin, bei dem sich alles um die Homecomputer der Zeit drehte, aber es war im deutschsprachigen Raum sicher eines der Beliebtesten. Immerhin war und ist der Commodore C64 der am weitesten verbreitetste Homecomputer. Tatsächlich habe ich meine (paar) gesammelten Hefte alle noch zu Hause aufgehoben. Das Blättern darin macht immer noch Spaß und manchmal probiere ich sogar wieder den einen oder anderen Tipp daraus aus.

Seitenlange Listings zum Abtippen – puh!

Legendär sind zum Beispiel die Programmlistings zum Abtippen. Günstiger, aber auch umständlicher konnte man nicht an neue Software herankommen! Ich habe gehört, dass das tatsächlich Leute gemacht haben sollen – mir war der Aufwand dafür immer zu hoch. Dafür liebte ich die „Tips & Tricks“ (ja, damals schrieb man Tipp noch mit einem P :), die ich oft selber gern ausprobierte. So konnte ich mir noch etliche Programmierkniffe beibringen oder verborgene Funktionen mit PEEKs & POKEs freischalten.

Für das Listing und die Anwendung des Monats, die im Heft exklusiv veröffentlicht wurden, lobte die Redaktion kleine Preise aus. Das war sogar manchmal der Startschuss für eine Karriere, wie z.B. die von Chris Hülsbeck. Er wurde später weltweit bekannt für seine 8-Bit Musik- und Sound-Kompositionen zu legendären Spielen wie z.B. Bad Cat, To Be On Top oder The Great Giana Sisters. Für das 64’er Magazin schrieb er unter anderem einen Soundmonitor.

Wollt ihr auch mal wieder in den alten Magazinen schmökern? Michael Steil mist64@mac.com lässt das 64’er Magazin gerade als Kunstprojekt auf github und unter https://www.64er-magazin.de wieder auferstehen. Ich finde das eine großartige Idee, gerade auch für diejenigen, die ihre originalen Hefte längst entsorgt haben.

Auf der Impressum-Seite können sehr modern per Kommentar-Funktion Reaktionen zum Kunstprojekt hinterlassen werden. Ein Kommentar hat mir dabei besonders gefallen, den ich hier herauspicken möchte:

"Hallo C64 Redaktion! Ich komme aus dem Jahr 2024! Ich komme um euch zu warnen - hier ist gewaltig was schief gelaufen! Die IBM Dosen sind überall - und künstliche Intelligenz von Computern ersetzt das Denken der Menschen! Die Menschen schauen nur noch auf einen Computer im Telefon das von Apple gebaut wird! Die könnten mit der ganzen Welt kommunizieren - lassen sich aber von Katzenvideos und falschen Nachrichten einlullen! Das Problem ist also nicht Atari - schießt euch mit denen zusammen um die Zukunft zu verändern! Viel Glück!!!

Doc Brown"

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